Das Zündsystem ist eine wichtige Komponente vieler Verbrennungsmotoren und ist für die Zündung des Kraftstoff-Luft-Gemisches verantwortlich, das den Motor antreibt. Im Laufe der Jahrzehnte haben sich Zündsysteme erheblich weiterentwickelt und ihre Zuverlässigkeit, Effizienz und Leistung verbessert. Dieser Artikel untersucht die faszinierende Entwicklung der Zündsysteme von ihren frühen mechanischen Anfängen bis hin zu den hochentwickelten elektronischen Systemen, die heute in Oldtimern verwendet werden.

Frühe Zündsysteme: der Kettering-Durchbruch

Die Geschichte moderner Zündsysteme beginnt im frühen 20. Jahrhundert mit Charles Kettering. Im Jahr 1910 erfand Kettering das erste praktische Zündsystem, bekannt als Kettering-Zündsystem oder der Delco Zündsystem. Dieses System verwendet eine Reihe von Kontaktpunkten, einen Kondensator, eine Spule und einen Verteiler, um den Hochspannungsfunken zu erzeugen, der zum Zünden des Kraftstoffs erforderlich ist.

  • Kontaktstellen: Diese mechanischen Kontakte werden auch als Unterbrecherkontakte bezeichnet und öffnen und schließen sich, um den durch die Zündspule fließenden Strom zu unterbrechen, wodurch ein Hochspannungsfunke entsteht.
  • Kondensator: Dieses parallel zu den Punkten platzierte Bauteil trägt dazu bei, Lichtbogenbildung und Lochfraß an den Punkten zu verhindern und so ihre Lebensdauer zu verlängern.
  • Verteiler: Der Verteiler leitete den Hochspannungsfunken zum richtigen Zeitpunkt im Motorzyklus an die richtige Zündkerze weiter.

Dieses System wurde jahrzehntelang in Autos verwendet und stellte eine zuverlässige Zündmethode dar, erforderte jedoch eine regelmäßige Wartung, um die Punkte richtig einzustellen und den Verteiler in gutem Betriebszustand zu halten.

Ein gebrauchter mechanischer Verteiler mit Unterbrecherkontakten. Die Kappe ist abgenommen, damit der Unterbrecherkontakt sichtbar ist.

Mechanische Zündung mit Unterbrecherkontakten

Der Aufstieg elektronischer Zündsysteme

In den 1960er und 70er Jahren wurden die Einschränkungen mechanischer Zündsysteme immer deutlicher. Die Zündpunkte verschleißten, was zu schlechter Motorleistung führte und häufige Einstellungen erforderlich machte. Die Automobilindustrie begann, elektronische Alternativen zu erforschen, um die Zuverlässigkeit zu verbessern und den Wartungsaufwand zu reduzieren.

  • Transistorzündung: Der erste Schritt in Richtung elektronischer Zündung war das Transistorzündsystem, das Anfang der 1960er Jahre eingeführt wurde. Dieses System verwendete Transistoren zur Steuerung des Zündzeitpunkts, wodurch der Verschleiß mechanischer Punkte verringert und die Genauigkeit des Zündzeitpunkts verbessert wurde.
  • Kondensatorentladungszündung (CDI): In den späten 1960er Jahren kamen CDI-Systeme auf. Diese Systeme speicherten elektrische Energie in einem Kondensator und gaben sie in einem schnellen, kräftigen Stoß an die Zündspule ab, wodurch ein Hochspannungsfunke erzeugt wurde. Dies sorgte für einen kräftigen Funken bei hohen Motordrehzahlen und verringerte den Verschleiß der Zündkomponenten.

Elektronische Zündungen ohne Unterbrecherkontakte: der Wendepunkt

Der große Durchbruch kam in den 1970er Jahren mit der Entwicklung vollelektronischer Zündsysteme, die mechanische Zündpunkte vollständig eliminierten. Diese Systeme verwendeten Halbleiter-, aber dennoch analoge Komponenten, um den Zeitpunkt und die Verteilung des Funkens zu steuern, und boten damit erhebliche Verbesserungen bei Leistung und Zuverlässigkeit.

  • Magnetische Pickup- und Hall-Effekt-Sensoren: Anstelle mechanischer Punkte verwendeten elektronische Zündsysteme magnetische Aufnehmer oder Hall-Effekt-Sensoren, um die Position der Kurbelwelle oder Nockenwelle zu erkennen. Diese Sensoren sendeten Signale an das Zündsteuergerät, um den Funken im genau richtigen Moment auszulösen.
  • Zündsteuergeräte: Das Zündsteuermodul, oft eine kleine elektronische Box, ersetzte die Rolle des mechanischen Zündverteilers bei der Steuerung des Zündzeitpunkts. Dies ermöglichte eine präzisere Steuerung des Zündzeitpunkts und eine Anpassung an unterschiedliche Motorbedingungen für optimale Leistung.

Die serienmäßige vollautomatische Zündung erfordert weniger Wartung, erfordert dafür aber den Einbau einer externen Zündbox, die Platz beansprucht und die Optik unter der Haube weniger originell macht.

Elektronischer Verteiler mit Hallgeber

Elektronische Zündung mit Aufnehmersensor – das Signal geht an eine externe Box, die die Zündspule steuert

Der heilige Gral: Moderne, im Mikrosekundenbereich präzise Elektronik kombiniert mit origineller Optik

Im Jahr 2001 wurde 123ignition geboren: die erste vollelektronische Zündung ohne mechanische Federn oder externe Box. Ein echter Drop-in-Ersatz mit dem ursprünglichen Look und Gefühl.

  • Im Verteiler integrierte Elektronik: Die Elektronik mit Mikrocontroller für hochpräzise Zündzeiten ist im Gehäuse integriert, sodass die Originaloptik erhalten bleibt und die Zündung einfach ausgetauscht werden kann.
  • Funkenzeitpunkt und Steuerung durch einen Mikrocontroller: Ein integrierter Mikrocontroller mit adaptivem Dwell Current sorgt bei jeder Drehzahl für kraftvolle Zündfunken, die auf die Mikrosekunde genau getimt sind. Zudem wird der Spulenstrom im Stillstand automatisch abgeschaltet, um sicherzustellen, dass die Zündspule nicht überhitzen kann.
  • Verfügbare Modelle mit Bluetooth: Viele Modelle sind auch als Bluetooth-Version erhältlich. Damit kann man die Kennlinie auch am Handy/Tablet einstellen und sich während der Fahrt Echtzeitinformationen über Motor und Zündung anzeigen lassen.

Dieses Design vereint das Beste aus beiden Welten: einen Drop-In-Ersatz mit originalgetreuem Aussehen kombiniert mit einem stets kraftvollen Funken bei jeder Geschwindigkeit, perfekt abgestimmt auf die Mikrosekunde.

Die Auswirkungen auf Oldtimer

Während moderne Autos schon lange über noch fortschrittlichere Zündtechnologien wie Zündspulensysteme verfügen, waren die Auswirkungen elektronischer Zündsysteme auf Oldtimer tiefgreifend. Enthusiasten und Restauratoren rüsten ältere Fahrzeuge aus mehreren Gründen häufig mit modernen elektronischen Zündsystemen auf:

  • Verbesserte Zuverlässigkeit: Vollelektronische Zündsysteme wie das 123ignition sind weniger verschleißanfällig und erfordern nahezu keine Wartung im Vergleich zu Verteilern mit Unterbrecherkontakten und mechanischen Federn.
  • Verbesserte Performance: Der durch einen Mikrocontroller gesteuerte Zündzeitpunkt führt zu besserer Motorleistung, ruhigerem Lauf und verbesserter Kraftstoffeffizienz.
  • Einfache Wartung: Ein vollelektronisches Zündsystem reduziert den Bedarf an häufigen Einstellungen und erleichtert so die Wartung klassischer Autos.

Oldtimer Umrüstung auf elektronische Zündung

Für Oldtimerbesitzer kann die Umrüstung von einer Kontaktzündung auf eine vollelektronische Zündung mit Mikrocontroller eine lohnende Modernisierung sein. Für viele Oldtimermodelle sind Verteilermodelle erhältlich, die die Vorteile moderner Zündtechnologie bieten und gleichzeitig das ursprüngliche Aussehen und Fahrgefühl des Fahrzeugs bewahren.

  • Installation: Hochwertige Verteiler können mit grundlegenden Werkzeugen und mechanischen Kenntnissen installiert werden.
  • Kompatibilität: Zündverteiler wie der 123 sind ein Ersatz für die Originalkomponenten und gewährleisten so die Kompatibilität mit vorhandenen Motorkonfigurationen.

Abschluss

Die Entwicklung von Zündsystemen von mechanischen Punkten zu hochentwickelten elektronischen Systemen stellt einen bedeutenden Fortschritt in der Automobiltechnologie dar. Für Oldtimer-Enthusiasten verbessert die Umrüstung auf eine hochwertige, vollelektronische Zündung nicht nur das Fahrerlebnis, sondern stellt auch sicher, dass diese geliebten Fahrzeuge auch in den kommenden Jahren zuverlässig und angenehm bleiben. Da wir Oldtimer weiterhin schätzen und bewahren, hilft das Verständnis und die Akzeptanz dieser technologischen Fortschritte dabei, die Automobilgeschichte lebendig und gesund zu erhalten.